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Wie beeinflusst die Weinrebe die Weinherstellung?

Weltweit sind einige Tausend Rebsorten bekannt, aber es werden nur etwa 2500 verwendet um Qualitätswein herzustellen. Die Beeinflussung durch den Menschen beim Wachstum und bei der Pflanzung der Weinrebe werden als Erziehungsarten bezeichnet.

Es gibt verschiedene Erziehungsarten. 

  • Hochkultur/Drahtrahmenkultur:
    auch Lenz Moser genannt, da von ihm erfunden, ist ein Erziehungssystem mit Rebstämmen von ca. 1m -1,2m und mit einer  Reihenentfernung von 2,80–3,20 m
  • Mittelhochkultur:
    Ähnlich wie bei der Hochkultur jedoch mit Rebstämmen in der Höhe von ca. 80cm.
  • Pergolasystem
    Dachartige Erziehungsform die meist an Holzkonstruktionen (Pergolen) wachsen. Stark verbreitet in Oberitalien, Südwestfrankreich, Spanien und Portugal. 
  • Lyraerziehung
    Der Rebstock ist an zwei V-förmige Pfosten gebunden, dadurch erhalten die Pflanzen mehr Sonnenlicht und gute Belüftung. Dieses Wachstum erinnert an die Form des Saiteninstruments Lyra. Die Lyra-Methode wurde Anfang der 1980er Jahre in Bordeaux entwickelt.
  • Stockkultur
    Das Laub spendet Schatten und der Boden speichert die Niederschläge länger. Halt bietet nur ein Stock. Diese Erziehungsart war früher auch in Österreich üblich wurde aber nach dem 2. Weltkrieg von der Hochkultur abgelöst. Heute  in südlichen Ländern oft verwendet. 
  • Bodenerziehung
    Eher selten zu finden und wird eher dort verwendet wo wenig Niederschlag vorhanden ist. 
  • Guyot Sytem
    Das im euro­päi­schen Qua­li­täts­wein­bau am häu­figs­ten prak­ti­zier­te Erzie­hungs­sys­tem. Es wird in Bor­deaux sowie in gro­ßen Tei­len Bur­gunds, der Côte Rôtie, der Loire, des Elsaß, aber auch in den wich­tigs­ten Wein­bau­ge­bie­ten Ita­li­ens (Tos­ka­na, Pie­mont), Spa­ni­ens und teil­wei­se in Deutsch­land und Öster­reich ange­wen­det. Dabei ran­ken sich die Reben an Dräh­ten empor. Zunächst wird beim win­ter­li­chen Reb­schnitt eine Frucht­ru­te ste­hen gelas­sen (die dem Stamm am zweit­nächs­ten befind­li­che), auf sechs bis fünf­zehn Augen ange­schnit­ten, gebo­gen und am unters­ten Draht fest­ge­bun­den. Sie soll die Trau­ben tra­gen. Die dem Stamm am nächs­ten wach­sen­de Frucht­ru­te wird auf zwei Augen ange­schnit­ten. Sie trägt im dar­auf fol­gen­den Jahr die Früch­te. Der Stamm kann nur 30 Zen­ti­me­ter, aber auch 80 Zen­ti­me­ter hoch

  • Cordon Erziehung

    Die Cordon-Erziehung ist das welt­weit ver­brei­tets­te Reben­er­zie­hungs­sys­tem. Es hat den Vor­teil, daß der Reb­schnitt und das Auf­bin­den der Rebschen­kel rela­tiv leicht sind und kei­ne gro­ßen hand­werk­li­chen Fähig­kei­ten erfor­dern – bei zuneh­men­der Ver­knap­pung von erfah­re­nen Wein­berg­ar­bei­tern ein wich­ti­ger Gesichts­punkt. Zudem kön­nen Reben im Cordon-System leicht mecha­nisch beschnit­ten und spä­ter auch mecha­nisch geern­tet wer­den. Bei der Cordon-Erziehung wer­den ein oder zwei Rebschen­kel per­ma­nent ste­hen­ge­las­sen und an den Draht gebun­den. Die Cordon-Erziehung ist in Nord- und Süd­ame­ri­ka, in Süd­afri­ka, Aus­tra­li­en und Neu­see­land weit ver­brei­tet. Aber auch in Euro­pa, vor allem in eini­gen Wein­dör­fern Bur­gunds (Chassagne- Mon­tra­chet), wer­den die Reben nach die­sem Sys­tem erzo­gen

Wie veredelt man eine Rebe?

Grundsätzlich können Ableger oder Stecklinge zur Rebvermehrung herangezogen werden. So können aus einem Rebstock mehrere weitere entstehen. Diese sind dann vollfunktionsfähig und bringen die jeweilige Traube hervor.

Seit der Reblausplage (1860er , 1870er Jahre) wird meistens eine Veredelung vorgenommen. Der Zweck dieser ist, eine reblausimmune Unterlagsrebe mit der gewünschten Edelrebe zu verbinden.

Vorgang der Veredelung

Als Unterlagsrebe dient die amerikanische Rebe (vitis riparia) da diese reblausresistent ist. Darauf wird die Edelrebe aufgepfropft (vitis vinifera oder europäische Rebe) meist wird dafür der Omegaschnitt verwendet.

Feinde im Weingarten

Pilze

Echter Mehltau (Oidium) und Falscher Mehltau (Perenospora) sind beide Pilze und zerstören die Blätter der Rebe bei zu hoher Feuchtigkeit und zu dichter Laubwand.

Kräuselmilbe

Die Kräuselmilbe ist ein winziges Tier, das die Blätter aussaugt.

Traubenwickler

Heuwürmer und Sauerwürmer sind kleine Schmetterlingsraupen. Die Larven befallen die Blüten und Trauben und mindern dadurch den Ertrag, zumal befallene Trauben anfällig für Grauschimmelfäule sind.

Weitere Schädlinge sind Zikaden, Vögel und Wildtiere.

Arbeiten des Winzers bevor Wein erzeugt wird

  • Rebschnitt
  • Anbinden
  • Diverse Laub- und Bodenarbeiten
  • Ausdünnen
  • Krankheitsbelämpfung
  • Reifekontrolle
  • Einbringen der Lese 

Mellontikos Futurum

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